Kann ich mich mit jedem gut verstehen wenn ich die Sprache des Friedens spreche?

Kann ich mich mit jedem gut verstehen wenn ich die Sprache des Friedens spreche? Heißt das, dass es dann keine Konflikte mehr gibt? Heißt das nicht auch, dass einer klein bei geben muss?

Mit der Sprache des Friedens sprechen bedeutet für den Konfliktfall, dass die unerfüllten Bedürfnisse des Anderen wahrgenommen werden und die eigenen ebenfalls genannt werden. Diese unerfüllten Bedürfnisse waren in der Regel der Auslöser für negative Gefühle, welche dann den Konflikt erzeugt haben. Durch die Sprache des Friedens können diese Bedürfnisse auf beiden Seiten transparent gemacht werden.

Das bedeutet jedoch nicht, dass man danach auf jeden Fall gut mit einander klar kommt. Es kann stattdessen auch bedeuten, dass man zu dem Ergebnis kommt, dass man sehr unterschiedliche Bedürfnisse hat, die nicht gut zusammen passen.  Die Sprache des Friedens hilft also auf friedliche Weise herauszufinden, ob es eine für beide Seiten bedürfnisorientierte Lösung gibt. 

Marshall Rosenberg zeigt dies sehr eindrücklich anhand eines Beispiels, in dem es um das Bedürfnis geht, geliebt zu werden:

Hallo Sprache des Friedens!

Als ich vor vielen Jahren das erste mal mit Gewaltfreier Kommunikation (GFK) in Berührung kam, da wusste ich noch gar nicht, dass mein Gegenüber die GFK anwendete. Erst später – im Rückblick – ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen, und da war ich erstaunt! Es war mir seinerzeit nicht aufgefallen, dass eine Bewusste Anwendung der GFK, die bestehende Konflikte in einer kleinen Urlaubs-Gruppe ganz friedlich und scheinbar mühelos löste. Es war wie Magie. Dass es keine Zufall war, ist mir dann erst viel später klar geworden.

Meine zweite Begegnung mit der GFK, war noch mit großen Zweifeln meinerseits begleitet. Eine Freundin erzählte damals von der Theorie der Gewaltfreien Kommunikation. Beim ersten noch oberflächlichen Hinhören, war ich noch sehr skeptisch und hielt diese “Methode” für “etwas naiv”, gleichzeitig war ich schon ein klein wenig neugierig, und ein Kernsatz blieb hängen: “Der, der dich aus Angst bedroht, braucht deine Mitgefühl am meisten.” Ich war verwirrt und doch berührt.

Doch mein Weg zur GFK war im Folgenden nicht ganz so einfach. Denn mir stand da etwas im Weg: Nämlich meine eigenen generalisierten Annahmen über Verhaltensideale, mein Unwissen, worum es bei der GFK eigentlich ging, und meine Vor-Urteile gegenüber dem was die GFK bedeutet und wie sie wirkt.

Erst einige Zeit später, als ich in meinem Leben einen richtig krassen emotionalen Bauchplatscher hingelegt hatte, und ich Hilfe brauchte, da hat die GFK mir glücklicherweise ihre wahrhafte Wirkung entfaltet und mein Verstehen auf ein anderes Level gehoben. Zugegeben, ich hätte mir einen sanfteren Weg gewünscht, aber wie man so schön sagt: Der Erleuchtung ist es egal, wie Du sie erlangst 😉

Von da an, wollte ich alles über die GFK wissen und alles darüber erfahren, sie kennen und können. Je mehr ich dazu lernte, je mehr Aha-Erlebnisse ich hatte, je mehr ich meine bisherigen Annahmen, ablegen konnte, desto klarer erschien mir die GFK in ihrer erleichternden Schönheit. Desto mehr entpuppt sie sich mit ihrer wahrhaft versöhnenden und heilenden Wirkung. Das war für mich die Zeit und die Reife, die mich zur GFK Trainerausbildung führte.

Nun konnte ich langsam die GFK als “Sprache des Lebens” anerkennen. Und in meinem Leben bedeutete dies, einen entscheidenden Beitrag zu leisten, um einen Frieden wieder herzustellen, der mir sehr wichtig ist, und für den ich heute unglaublich dankbar bin. So kam es zu diesem Blog: SpracheDesFriedens.de

Meine Blog-Beiträge auf SpracheDesFriedens.de zeigen einen kleinen Einblick in mein stetig fortschreitendes Verständnis der Gewaltfreien Kommunikation und ich freue mich, dieses mit Dir zu teilen.

In diesem Sinne: Hallo Sprache des Friedens!